Vogelschutz in der kalten Jahreszeit
Mit dem Winter beginnt für unsere heimischen Vögel, die nicht den gefährlichen Weg nach Südeuropa und Afrika angetreten haben, oft eine harte Zeit. Beerenreiche Hecken, Brachen mit Disteln und
mit Fallobst übersäte alte Obstwiesen sind aus unserer Landschaft vielfach verschwunden. Die natürlichen Nahrungsquellen versiegen früh. Die Vögel unserer Städte und Dörfer suchen in sauber
geharkten Gärten, auf asphaltierten Straßen und Plätzen meist vergeblich nach Nahrung.
Wann füttern ?
Beginnen Sie im Spätherbst, geringe Futtermengen auszulegen. Zwei Eßlöffel Futter am Tag reichen völlig aus. Auf diese Weise machen Sie die Vögel auf den Futterplatz aufmerksam. Sie haben Zeit,
sich an die Stelle zu gewöhnen und sich mit der Umgebung vertraut zu machen. Beginnen Sie erst mit der eigentlichen Fütterung, wenn es mehrere Tage eine geschlossene, hohe Schneedecke gibt oder
wenn die Temperaturen nachts unter –10 C fallen. Kehren Sie während milder Perioden im Winter wieder zu der geringen Futtermenge zurück. Beenden Sie die Fütterung im Frühjahr nicht abrupt.
Legen Sie nicht mehr Futter aus, als die Vögel während eines Tages fressen können. Länger am Futterplatz liegendes Futter kann schimmeln oder von den Tieren verunreinigt werden. Sollten Sie
längere Zeit nicht im Hause sein, bitten Sie einen Bekannten oder Nachbarn, die tägliche Fütterung vorzunehmen. Füttern Sie nicht während der Brutzeit! Selbst sorgfältig ausgesuchte Futtermittel
sind gegenüber der natürlichen Nahrung der Vögel minderwertig. Die Jungvögel würden an einem Mangel an wichtigen Mineralien erkranken. Zudem ist das Futter auch für Alt-Tiere auf Dauer zu
einseitig. Beschränken Sie die eigentliche Fütterung auf strengen Frost und hohe Schneelagen
Wo füttern ? Was füttern ?
Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, wo Sie Futterplätze einrichten können. Wichtig sind nur drei Dinge: Der Futterplatz muß den Vögeln einen Rundumblick ermöglichen, damit Gefahren
frühzeitig erkannt werden können. In unmittelbarer Nähe sollte ein Baum oder Busch zu finden sein, den die Vögel als Zufluchtsort und Rastplatz nutzen können. Die Stelle muß frei von
Verunreinigungen gehalten werden. Das Futter darf nicht im Regen liegen.
Die herkömmliche Methode, das Futterhaus, ist sicher eine der einfachsten Möglichkeiten. Zum Schutz vor Katzen können Sie es auf einer Fensterbank oder auf einem mindestens 1,5m hohen Pfahl
montieren. Es hat sich auch bewährt, das Haus in einen Baum zu hängen.
Für die Vögel sehr vertraut ist die Futtersuche am Boden. Problematisch ist hierbei besonders die Gefahr von Verunreinigungen und Schimmeln des Futters. Eine Fütterung auf dem Boden bietet sich
daher nur bei Frost an. Die Futterstelle muß dabei schneefrei geräumt werden. Um eine Vermischung von Kot und Futter zu verhindern, ist es sinnvoll, den Boden-Futterplatz oft zu verlegen.
Sie können auch eine überdachte Fütterung einrichten. Auf einer offenen Fläche, die den Vögeln einen guten Rundumblick ermöglicht, kann das Futter auf einer trockenen Unterlage, z. B.
Steinplatten, ausgebracht werden. Errichten Sie ein Dach aus Holz, Wellblech oder Kunststoff über der Fütterung. Der Abstand vom Futter zum Dach sollte mindestens 30 cm betragen.
Tipps:
Stellen Sie sicher, daß das Futter nicht durch Regen und schmelzenden Schnee naß wird. Es schimmelt sonst und kann ungenießbar werden. Die Vögel müssen Katzen und andere Gefahren frühzeitig
erkennen können. Der Futterplatz darf daher nicht zu versteckt liegen. Die Futterplätze sollten klein sein. Je größer sie sind, desto eher laufen die Vögel durch das Futter und verunreinigen es.
Reinigen Sie die Futterstelle regelmäßig (mindestens 2 x in der Woche).
Sollten Sie einen toten Vogel an der Futterstelle finden, reinigen Sie alles gründlich, entfernen Sie das gesamte Futter und desinfizieren Sie das Futterhaus.
Quelle: Interessensgemeinschaft Vogelfreunde Hirrlingen